Treibhauseffekt und Klimawandel: Auswirkungen im Landkreis Lüneburg

Umwelt Von Julia Lugert | am Mi., 22.09.2021 - 16:06

LÜNEBURG. Wie verändert der weltweite Klimawandel den Landkreis Lüneburg? Welche Auswirkungen spüren wir? Und wie können wir schon jetzt darauf reagieren? Mit diesen und weiteren Fragen hat sich das Forschungsinstitut Climate Service Center Germany (GERICS) auseinandergesetzt und der Politik nun erste Ergebnisse geliefert. Die Meteorologin und Instituts-Direktorin Prof. Dr. Daniela Jacob machte in der vergangenen Woche im Ausschuss für Erneuerbare Energien und Klimafolgenanpassung deutlich: „Die mit dem Klimawandel einhergehenden Veränderungen werden sich auf alle Bereiche unseres Lebens auswirken. Wir müssen jetzt die Chance ergreifen, auf diese Entwicklungen Einfluss zu nehmen.“

Der wissenschaftliche Ausblick beschreibt mögliche Klimaänderungen bis zum Ende dieses Jahrhunderts aus zahlreichen regionalen Modellsimulationen. Das GERICS liefert Aussagen – zum Beispiel zu Temperatur, Niederschlag oder Hitzeperioden – basierend auf drei Szenarien: also ob künftig viel, mittel oder wenig CO2 ausgestoßen wird. „Schon bis zur Mitte dieses Jahrhunderts könnten im Landkreis Lüneburg die Temperaturen bei mittleren Emissionen um 1,9 Grad Celsius gegenüber dem Zeitraum 1971 bis 2000 steigen, bis Ende des Jahrhunderts sogar um 3,4 Grad Celsius", erläuterte die Klimaforscherin. Weitere zentrale Ergebnisse: Hitzeperioden werden auf regionaler Ebene länger, es gibt weniger Frosttage und die Wassermengen pro Niederschlagsereignis werden größer. „Große Herausforderungen kommen auf uns zu, wofür auch ein kulturelles Umdenken notwendig ist“, so Prof. Dr. Daniela Jacob. „Egal, ob es um die Größe von Gullys, um landwirtschaftliche Maßnahmen oder um den Straßenbau geht – die Entscheidungen, die wir jetzt treffen, müssen auch in Zukunft wirken.“

Unterstützen sollen dabei die nun vorliegenden Forschungserkenntnisse für den Landkreis Lüneburg, auch die Kommunen können sich durch das Institut beraten lassen. Gleichzeitig forderte die Professorin die Entscheidungsträger auf: „Setzen Sie alles daran, Ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und politisch auf das Ziel Klimaneutralität im Landkreis hinzuwirken. Treten Sie im Wettbewerb gegeneinander an, entwickeln Sie Wege und Möglichkeiten, kurz – seien Sie kreativ. Denn jede eingesparte Tonne CO2 zählt.“